Welche Zahnpasta passt zu mir und meinen Zähnen?

Das Angebot an Zahncremes, Zahnpasten und Zahngelen ist in Deutschland so groß, dass man als Kunde eher überfordert und verunsichert wird. Welches Produkt pflegt gerade meine Zähne und mein Zahnfleisch optimal, welche Inhaltsstoffe sind eher umweltbelastend, welche Paste hellt meine Zähne auf und vor allem welche verhindert wirksam Karies, Mundgeruch und Parodontose? Viele Fragen in dieser Richtung sind recht schnell und einfach zu beantworten – ein erheblicher Anteil der den Zahncremes zugeschriebenen Eigenschaften und Wirkungen ist schlicht in den Marketingabteilungen von OralB, Colgate, elmex & Co. entstanden. Viel wichtiger für die Mundgesundheit sind Putztechnik, Putzdauer, Putzzeitpunkt und eine gute und neue Zahnbürste (Zahnbürsten werden manchmal seltener ausgetauscht als Klobürsten!!!). Allgemein und etwas flapsig kann man also sagen, dass eine Markenzahnpasta im mittleren Preissegment bedenkenlos nach persönlichem Geschmack gekauft werden kann.

„Zahnweiß-Pasten“ können Zähne abschmirgeln

Ein paar Dinge gibt es jedoch trotzdem zu bedenken und auch zu beachten. Eine Zahncreme sollte den Abtrag der am Zahn anhaftenden Plaque wirkungsvoll unterstützen – wichtig hierbei sind Tenside (vereinfacht „schäumende Seife“) und Schleifkörper. Die Schleifkörper sollten dabei nur reinigen und den Zahnschmelz nicht abschmirgeln. Einige „Zahnweiss-Pasten“ sind deutlich zu aggressiv und haben einen zu hohen RDA-Wert. Dieser Wert steht auf jeder Tube und ist ein Maß für die Abrasivität der Zahncreme, er sollte etwa zwischen 35 und 50 liegen. Eine Zahncreme ohne Putzkörper ist aus Sicht der Zahnärzte Hans-Peter Beyer und Dr. Ron Tehsmer von Cityzahn in Hamburg zur Reinigung von Kunststoffprothesen oder Knirscherschienen ideal. Und eine wirkliche Aufhellung der Zähne ist niemals durch Zahnpasta, sondern nur durch ein Bleaching erreichbar – wir beraten Sie gern.

Fluoride sind wirkungsvoll – aber Alter beachten

Ein wesentlicher Bestandteil moderner Zahnpasten ist Fluorid – meist in Form von Amin- und Zinnfluorid. Fluorid begünstigt einerseits die Remineralisation der Zahnoberflächen und hemmt zum zweiten etliche Kariesbakterien. Ein Gesamt-Fluoridgehalt von etwa 1500ppm gilt nach heutigem Wissensstand als optimal für Erwachsene. Kinder unter 12 Jahren dürfen keinesfalls Zahncremes mit derart hohem Fluoridanteil verwenden, da sie viel zu viel davon einfach schlucken. Zu viel Fluorid während der Zahnentwicklung kann zu unschönen weißen Flecken auf den Zähnen führen (Fluorose). Kinderzahnpasten sollten auch eher neutral schmecken, um das Verschlucken derselben nicht durch Erdbeer- oder Kaugummi-Aromen zusätzlich zu provozieren.

Stiftung Ökotest – 200 von 400 Tuben fallen durch

In diesem Jahr hat die Stiftung Ökotest über 400 Zahnpasten untersucht – knapp die Hälfte davon wurden mit mangelhaft oder schlechter bewertet. Aus Sicht der Zahnärzte bei Cityzahn in Hamburg ist diese Studie sehr kritisch zu hinterfragen, so flossen beispielsweise auch überflüssige Umverpackungen in die Bewertung ein und einzelne umstrittene Inhaltsstoffe wie Triclosan oder PEG führten zu massiven Abwertungen. Richtig finden wir, dass fluoridfreie Zahncremes als unzureichend bewertet wurden, der kariesprotektive Effekt von Fluorid ist nicht nur nach unserer Meinung viel höher einzuschätzen als obskure „Vergiftungen“! Um sich mit Zahnpasta wirklich zu vergiften, müssen mehrere Tuben gegessen werden – Guten Appetit!