Forschung: Zahnschmerzen kaum lokalisierbar
Zahnschmerzen sind schwer lokalisierbar
„Mir tut die ganze rechte Seite weh!“ – Was so mancher Patient schon erleben musste, konnte nun von Forschern der Universitäten Erlangen und Turku wissenschaftlich geklärt werden. Das Ergebnis der Untersuchungen: Zahnschmerzen sind völlig anders als „normale“ Schmerzen und noch dazu nicht eindeutig lokalisierbar. Der Schmerzreiz aus dem Zahn wird im Trigeminuskern des Gehirns umgeschaltet und weitergeleitet. Dabei spielt es offenbar keine Rolle, ob der Reiz vom Ober- oder Unterkiefer kommt. Die Weiterverarbeitung im Gehirn findet noch dazu in vielen verschiedenen Arealen statt, so dass hier die nächste „Vermischung“ der Impulse erfolgt. Freiwillige Probanden hatten sich jeweils die Eckzähne im Ober- und Unterkiefer mit elektrischen Impulsen bis zur Schmerzschwelle reizen lassen.
Weiterhin stellten die Wissenschaftler fest, dass sich Zahnschmerzen auch in der Empfindung deutlich von anderen Schmerzen unterscheiden. Im Zahnnerv fehlten die Mechanorezeptoren, die eine Einwirkung von außen meldeten. Da der entsprechende Reiz fehle, fühle man sich dem Zahnschmerz eher „ausgeliefert“.