Presseinfo: DAK mit Billig-Zahnersatz auf Mitglieder- und Zahnärztefang

DAK mit Billig-Zahnersatz auf Mitglieder- und Zahnärztefang

Presseinfo: DAK mit Billig-Zahnersatz auf Mitglieder- und Zahnärztefang

Montag, 14. September 2009 – Von: et

Die DAK geht mit Billig-Zahnersatz auf Schnäppchenjägerfang.

Qualität, freie Arztwahl und Vertrauen zum Hauszahnarzt bleiben damit nach Meinung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg (KZV) auf der Strecke. „Der Kampf der Krankenkassen um die Versichertengunst muss offenbar sehr hart geführt werden“, meinte Dr./RO Eric Banthien, Vorstandsvorsitzender der KZV Hamburg. Anders sei nicht zu erklären, dass die DAK „Zahnersatz zum Nulltarif“ von chinesischen Zahntechniklaboren, professionelle Zahnreinigung zu Dumpingpreisen und Implantat + Krone zum Festbetrag bietet.

Für dieses Angebot muss die DAK erst einmal Zahnärzte finden, die bereit sind, diese Vorgaben zu erfüllen. „Ich kann meinen Kolleginnen und Kollegen nicht raten, diesem fragwürdigen Aktionsmodell beizutreten“, erklärte Dr./RO Banthien weiter. Sie würden sich damit zum Erfüllungsgehilfen der Krankenkasse degradieren. Sie müssten sich auf neue Patienten einstellen, die vermutlich alles „billig“ haben möchten, was in der Zahnmedizin nun mal nicht immer machbar sei. Der Zahnarzt würde sich außerdem freiwillig dazu verpflichten, seine wenigen Leistungen, die er im Prinzip noch nach betriebswirtschaftlichen Kriterien berechnen kann, zu Dumpingpreisen abzugeben. Der Zahnarzt könne die zahntechnischen Aufträge zudem nicht an sein gewohntes Labor geben. Damit würde er ein wichtiges Qualitätsmerkmal seiner Arbeit freiwillig aus der Hand geben. Nur im eingespielten Team aus Zahnarzt und Zahntechniker würden optimale Ergebnisse erzielt.

Die Versicherten, die diesem Konzept beitreten, müssten sich von ihrem vertrauten Hauszahnarzt verabschieden, der ihre Zähne am besten kennt. Sie würden damit ein hohen Gut, die freie Arztwahl, freiwillig aufgeben. Sie würden fragwürdigen Zahnersatz aus Fernost erhalten und damit nebenbei die Arbeitsplätze der zahntechnischen Labors in der näheren Umgebung erheblich gefährden. Die Versicherten würden im Übrigen keine fachlich besonders versierten Zahnärzte zur Wahl haben, da es darum bei den Auswahlkriterien der DAK nicht gehe.

Dr./RO Banthien abschließend: „Bei dieser Billignummer besticht die DAK den Zahnarzt mit einer Art Fangprämie, indem sie ihm Patienten zuweist. Unter dem Strich gibt es nur einen Gewinner – die Labors in China.“

Montag, 14. September 2009

Quelle: Informationen zur Verfügung gestellt von der Pressestelle der Hamburger Zahnärzte.