Am 8. November 1895 machte ein 50jähriger deutscher Physiker eine Entdeckung, die heute noch die Basis vieler bildgebender Verfahren in der Medizin und Zahnmedizin darstellt – Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte in Würzburg die „X-Strahlen“. Für diese Entdeckung erhielt er 1901 den ersten Nobelpreis für Physik und die Strahlen bekamen im deutschsprachigen Raum später seinen Namen – übrigens entgegen seinem testamentarisch verfügten Willen.
Heutige Röntgengeräte haben natürlich nicht mehr viel mit den mundgeblasenen Röntgenröhren der damaligen Zeit zu tun und es haben im Laufe der Entwicklung auch andere bildgebende Verfahren Einzug in die Zahnmedizin gefunden, wie beispielsweise das MRT (Magnetresonanztomogramm oder Kernspintomogramm). Dieses Verfahren erlaubt eine detaillierte Darstellung von Weichgeweben wie Muskeln, Binde- und Nervengeweben, Knorpelstrukturen, Hohlräumen und Faszien ohne jegliche Strahlenbelastung, hat in der allgemeinen Zahnmedizin jedoch eine untergeordnete Bedeutung.
Diagnostische Bedeutung von Röntgenbildern ist sehr hoch
Natürlich ist bei den röntgenbasierten Verfahren zur Erstellung von „Innenansichten“ die Strahlendosis und damit die Belastung des Patienten im Laufe der Jahrzehnte immens zurückgegangen. Bei sinnvollem und verantwortungsvollem Umgang sind heute Schädigungen durch Röntgenstrahlen nahezu ausgeschlossen. Diagnostische Strahlendosen bewegen sich etwa im Bereich der Höhenstrahlung, der man sich bei jedem Urlaubsflug aussetzt. Der diagnostische Nutzen des Röntgens in der Zahnmedizin überwiegt bei weitem das „Rest-Risiko“ – viele Befunde wie versteckte Zahnzwischenraumkaries oder Entzündungen an der Wurzelspitze sind als erstes und damit sehr rechtzeitig und nur auf der „Schwarz-Weiß-Folie“ zu entdecken.
Wie in der Fotografie hat sich auch beim Röntgen mehr und mehr die Digitaltechnik durchgesetzt – sie ist schneller und kommt ohne Entwicklerchemie aus, da der Chip direkt belichtet und anschließend ausgelesen wird. Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde ein weiteres Röntgenverfahren entwickelt – die digitale Volumentomografie (DVT), bei der aus einzelnen Schnittbildern ein dreidimensionales Abbild der Kieferregion errechnet wird. So hat der Behandler bereits vor dem Eingriff ein exaktes Bild von der Anatomie der Knochen- und Weichgewebsstrukturen. Somit es lassen sich Operationen und Implantationen viel besser planen und bereits virtuell am Bildschirm „ausprobieren“. Wir bei Cityzahn sind kaum chirurgisch tätig, daher lohnt sich für uns die Anschaffung eines solchen 3D-Gerätes nicht. Alle Kieferchirurgen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind selbstverständlich im Besitz einer solchen Anlage. Wir selbst verwenden ein digitales Panoramaröntgengerät für Übersichtsaufnahmen und digitale Einzelzahnfilme für hochauflösende Direktbilder der Zähne und ihrer Wurzeln.
Intraoralscanner kann Abdrücke vermeiden
Ein weiteres Feld der „Bildgebung“ in der Zahnmedizin sind die optischen Verfahren. Das Cerec-System von Siemens beispielsweise ist bereits seit den 80er Jahren auf dem Markt. Mit einer Intraoral-Kamera werden die Zähne im Mund gescannt und direkt im Computer der entsprechende Zahnersatz konstruiert und gefräst oder gedruckt. Diese Arbeiten können direkt am Stuhl („Chairside“) oder wie gewohnt im zahntechnischen Labor („Labside“) stattfinden. Ein großer Vorteil beim Scannen ist der Verzicht auf eine Abdruckmasse, die ja durchaus in Menge und Geschmack eine grenzwertige Erfahrung für manchen Patienten darstellen kann. Wir bei Cityzahn beobachten derzeit den Markt der Intraoralscanner genau, da diese Geräte mittlerweile nicht nur in Präzision und Leistung dem Abdruck mindestens ebenbürtig sind, auch der Anschaffungspreis sinkt immer weiter auf ein „vernünftiges Niveau“.
Ebenfalls zur optischen Bildgebung gehört das Dentalmikroskop – durch direktes Licht im Zahn und eine erhebliche Vergrößerung lassen sich besonders bei Wurzelkanalbehandlungen feinste Strukturen im Zahn darstellen und somit auch adäquat behandeln, aufbereiten, reinigen und füllen.
Für weitere Fragen rund um das Thema Bildgebung – vom Röntgen bis zum Mikroskop, vom MRT bis zum Intraoralscanner steht Ihnen unser Team von Cityzahn in Hamburg gern zur Verfügung.