Zahnarztpraxis CityZahn aus Hamburg informiert:
„Kreidezähne – Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH)“
Viele Kinder (und besonders deren Eltern!) haben nach wie vor am meisten Angst vor Karies – nicht zuletzt dank der mittlerweile 70 Jahre alten, aber immer noch sehr populären Zahntrolle Karius und Baktus! Dank wirkungsvoller Aufklärungskampagnen, Fluoridierung und profundem Wissen zur Zahnpflege ist dieses Karies-Problem jedoch seit Jahrzehnten stark rückläufig. Dafür sind immer mehr Kinder von einer erstmals 1987 beschriebenen Krankheit betroffen, deren Ursachen noch nicht zweifelsfrei gefunden sind – der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), im Deutschen kurz „Kreidezähne“ genannt.
Die Häufigkeit dieser Schmelzbildungsstörung wird mittlerweile für 12jährige Kinder in Deutschland mit etwa 30% angegeben. Die Ausprägung der Krankheit und damit auch der notwendige Therapiebedarf ist jedoch äußerst unterschiedlich. Sie reicht von kleinen hellen oder braunen Flecken an einzelnen Höckerchen der Backenzähne oder in kleinen Bereichen der Schneidezähne (kein Therapiebedarf!) bis hin zu völlig bröckelig-porösen, meist bräunlich verfärbten Zahnkronen des ganzen bleibenden Backenzahns. Diese Zähne sind zum Teil durch Überkronung zu erhalten, in seltenen Fällen ist jedoch auch das nicht mehr möglich und der Zahn muss entfernt werden. Vereinzelt wurden Störungen in der Schmelzstruktur auch schon bei Milchzähnen beobachtet. Eine Therapieentscheidung aus medizinischen oder ästhetischen Gründen (Frontzähne!) treffen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt – Ihre Praxis Cityzahn.de mit den Zahnärzten Hans-Peter Beyer und Dr. Ron Tehsmer berät Sie hierzu gern.
Kreidezähne sind nicht ansteckend
Da die Schmelzbildungsstörungen an den bleibenden Zähnen im Zeitraum zwischen dem 8. Schwangerschaftsmonat und dem 1. Lebensjahr stattfinden, sind sie nicht ansteckend für die Nachbarzähne und nicht medikamentös behandelbar. Auch eine Ernährungsumstellung, die Verabreichung von Globuli oder ähnliches hat keinen Einfluss mehr auf diese Zähne!
Eine wissenschaftlich fundierte Ursache für die Krankheit MIH ist noch nicht gefunden, allerdings mehren sich die Anzeichen, dass Plastik und dessen Weichmacher für das noch recht junge Phänomen durchaus in Frage kommen. Im Tierversuch entwickelten Ratten nach Gabe von Bisphenol A (dieser Weichmacher ist in Babyflaschen erst seit 2011 verboten!) poröse Zähne! Auch andere Umweltgifte, Medikamente und Infektionen werden zur Zeit diskutiert – die Forschung zu diesem Thema scheint nach unserer Recherche jedoch stattzufinden.
Hysterie ist nicht angebracht
Bevor es keine klaren und eindeutigen Studien zu den Kreidezähnen gibt, halten wir Panikmache und Hysterie für unangebracht, meistens handelt es sich ja um harmlose Formen, die lediglich regelmäßiger Beobachtung bedürfen. Leider sehen das Boulevard-Medien und Vertreter „ganzheitlicher Lehrmeinungen“ – gerade in Zeiten von Nachrichtenflauten (Sommerloch!) – oft anders …